Vitamin D
Vitamin D
Vitamin D gehört zu der Gruppe der fettlöslichen (lipophilen) Vitaminen.
Bedeutsame Verbindungen von Vitamin D
Vitamin D ist ein Oberbegriff für verschiedene Verbindungen mit einer biologisch aktiven Wirkung.
Mengenangaben von Vitamin D
Vitamin D-Mengen werden häufig in Internationalen Einheiten (IE) angegeben. Der Umrechnungsfaktor ist im Folgenden exemplarisch aufgeführt:
1 Internationale Einheit (IE) entspricht 0,025 µg Vitamin D
1 µg Vitamin D entspricht 40 IE D
Vitamin D-Synthese
Ausgangssubstanz für die körpereigene (endogene) Synthese von Vitamin D3 ist das 7-Dehydrochlesterol. Es befindet sich in der Haut und geht aus Cholesterol hervor.
Zum Prävitamin D3kommt es in einem ersten Schritt durch eine photochemische Reaktion unter Einfluss von UV-B-Strahlung. In einem zweiten Schritt wird Prävitamin D3 durch eine lichtunabhängige Reaktion in das aktive Vitamin D3 umgewandelt.
Analog zur körpereigenen Vitamin D3-Synthese wird Vitamin D2 in der Haut unter Einwirkung von UV-B-Licht und anschließender lichtunabhängiger Reaktion aus Ergosterol gebildet.
Ergosterol stammt ursprünglich aus Pflanzen und gelangt durch den Verzehr pflanzlicher Lebensmittel in den menschlichen Körper.
Geringes Risiko einer Vitamin D-Überversorgung
Aus der körpereigenen Produktion wird mehr als 50% des täglichen Vitamin D-Bedarfs gedeckt.
Durch eine lang andauernde Einwirkung von UV-B-Strahlung ist eine übermäßige Vitamin D-Bildung nicht möglich.
Ab einer bestimmten Prävitamin D3-Konzentration werden sowohl Prävitamin D3 als auch das aktive Vitamin D3 zu inaktiven Verbindungen umgewandelt. Eine Vitamin D-Überversorgung wird dadurch verhindert.
Einflüsse auf die Vitamin D-Synthese
Die körpereigene Vitamin D-Synthese benötigt UV-B-Strahlung. Von folgenden Faktoren ist die Syntheserate deshalb abhängig:
Jahreszeit
Wohnort (Breitengrad)
Aufenthalt im Freien
Körperverhüllung aus religiösen Gründen
Hautfarbe und -pigmentierung Nutzung von Sonnencremes mit Lichtschutzfaktor
Hauterkrankungen, Verbrennungen
Alter
Ausmaß der Luftverunreinigung, Ozonbelastung in industriellen Ballungsgebieten
Aufnahme von Vitamin D
Vitamin D wird wie alle fettlöslichen Vitamine auch im Rahmen der Fettverdauung im oberen Dünndarm aufgenommen (resorbiert). Eine Vielzahl von Faktoren ist für die optimale Aufnahme fettlöslicher Vitamine notwendig.
Als Transportmittel gehören beispielsweise die Anwesenheit von Nahrungsfetten dazu, Gallensäuren zur Erhöhung der Löslichkeit (Solubilisierung) und die Bildung von Transportkügelchen (Micellen).
Die Vitamin D-Aufnahme hängt stark von der Menge und der Art gleichzeitig zugeführter Nahrungsfette ab. Das in den Micellen transportiert Vitamin D gelangt über passive Diffusion in die Dünndarmzellen (Enterozyten) und wird von dort mit fettreichen Lipoproteinen (Chylomikronen) über die Lymphe in den Blutkreislauf transportiert.
Bei intakter Gallen-/ Leber-, -Bauchspeicheldrüsen- (Pankreas) und Dünndarmfunktion sowie ausreichender Zufuhr von Nahrungsfetten wird mit der Nahrung zugeführtes Vitamin D zu etwa 80 % aufgenommen.
Transport und Speicherung von Vitamin D im Körper
Mit der Nahrung aufgenommenes und in der Haut synthetisiertes Vitamin D wird in den Blutkreislauf abgegeben und an spezifische Vitamin D-bindende Proteine gebunden. Das gebundene Vitamin D wird zur Umwandlung (Biotransformation) in eine aktive oder eine Speicherform zur Leber transportiert.
Calcidiol ist der überwiegende im Plasma zirkulierende Vitamin D-Abkömmling und stellt den besten Indikator für den Versorgungsstatus mit Vitamin D3 dar.
Die Speicherung von Vitamin D3 erfolgt überwiegend in Fett und Muskulatur mit langer biologischer Halbwertszeit.
Ausscheidung von Vitamin D
Vitamin D und seine Abkömmlinge werden überwiegend über die Galle und nur in geringem Umfang über die Niere ausgeschieden.